Zuallererst eine wichtige Ankündigung:
Der nächste Roundtable wird sich von den bisherigen unterscheiden. Denn statt eines “normalen” Roundtables ist die Durchführung eines Pre-Hackathons geplant. Bei der Veranstaltung am 06. Juli mit dem Titel “Charité Pre-Hackathon: Challenges of Patient Monitoring and Alarm Management” sollen Probleme aus dem Klinikalltag extrahiert werden und damit die Grundlage für einen großen Hackathon an der Charité geschaffen werden. Weitere Informationen zu diesem Event und die Möglichkeit zur Registrierung finden Sie hier. Wir freuen uns über eine rege Teilnahme!
Bei unserem vierten Roundtable am 12. Mai 2022 haben wir uns der Fragestellung gewidmet, ob Wearables nur ein Lifestyle-Gadget sind oder ob sie jetzt bzw. in Zukunft Potenzial als Monitoring-Device in einem klinischen/ambulanten Kontext haben. Aufgrund aktueller Hygienevorschriften war dies für eine Kleingruppe sogar in Präsenz am Institut für Medizinische Informatik möglich.
In der Diskussion wurden verschiedene Aspekte beleuchtet - von den eigenen Erfahrungen mit Smartwatches beim Sport, über die Schwierigkeiten bei der Entwicklung ausreichend sensibler Geräte bis hin zu potentiellen Einsatzgebieten in der ambulanten und stationären Versorgung. Einzelne Teilnehmende konnten davon berichten, dass in ihrem Alltag und beim Sport Wearables, wie eine Apple Watch, zum ständigen Begleitern geworden sind. Dabei steht vor allem die Erfassung der Fitness-Aktivitäten im Vordergrund (Schritte zählen, Joggingrunden aufzeichnen, etc.).
Besonders mit Blick auf potenzielle Einsatzbereiche der Wearables zeichnete sich ein Konsens bezüglich der Tatsache ab, dass die Geräte sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich Einzug in die Versorgung halten dürften - vor allem zur frühzeitigen bzw. schnellen Erkennung von interventionsbedürftigen Ereignissen wie einem Herzinfarkt oder Stürzen. Doch mit Blick auf die zu bewältigenden Herausforderungen wurden verschiedene Aspekte wie das Sicherstellen einer ausreichend hohen Adhärenz beim Tragen der Geräte (vor allem bei dementen Patient:innen), die Schwierigkeiten einer zu geringen Akkulaufzeit oder auch die Frage, ob die Geräte lediglich Daten sammeln oder auch bereits auswerten können sollten, thematisiert.
Des Weiteren stand auch der Aspekt der Datenhoheit im Zentrum der Diskussion: Sollten Patient:innen auf Ihre eigenen Daten zugreifen können? Wie kann man eine adäquate und kontextualisierte Interpretation der Ergebnisse sicherstellen? Dies könnte Patient:innen zwar zum einen für ihre Gesundheit und ein gesundes Verhalten sensibilisieren, aber zum anderen durch gute Werte auch in falscher Sicherheit wiegen. Daher haben einige Teilnehmende den Vorschlag gemacht, die Auswertung der Daten dann beispielsweise zusammen mit Hausärzt:innen erfolgen zu lassen, da diese die Befunde umgehend einordnen könne und Patient:innen so nicht mit den Daten allein gelassen würden.
Ein letzter Aspekt, der sich daran anschließt, war die Frage, ob Wearables zukünftig eher als Consumer Product oder vielmehr als Medizinprodukt deklariert werden. Denn die Frage, ob eine Smartwatch mehr als eine normale Armbanduhr ist, stellt sich nicht, wenn diese Notärzt:innen bei einem Verdacht auf Herzinfarkt informiert und die Position des Trägers bzw. der Trägerin mitteilt. Doch mit Blick auf die Fähigkeiten der Geräte und inwiefern diese dann in der Praxis angewandt werden können, ist die debattierte Frage von großer Bedeutung. Doch auch trotz dieser zum Teil schwer zu beantwortenden und hochsensiblen Fragen waren sich die Teilnehmenden des Roundtables darin einig, dass Wearables an Relevanz zunehmen und eine wichtige Säule in der verbesserten Versorgung der Patient:innen spielen werden.
Wie bereits oben erwähnt ist die kommende Veranstaltung ein wenig anders konzipiert als die bisherigen Roundtables. Beim Pre-Hackathon als Teil der Veranstaltungsreihe des Patient Monitoring Roundtable wollen wir reale Probleme des klinischen Alltags im Bereich des Patientenmonitorings sowie damit verwandten Themen im Hinblick auf einen zukünftigen Charité Hackathon identifizieren und extrahieren. Wir würden uns daher ausgesprochen über eine rege Teilnahme von Ärzt:innen, Pflegefachpersonen und weiteren Interessent:innen freuen (Link zur Registrierung)!
Der Patient Monitoring Roundtable wird organisiert von dem Institut für Medizinische Informatik der Charité - Universitätsmedizin Berlin in Kooperation mit Hacking Health Berlin und INCH e.V. (Initiative for Collaboration and Innovation in Healthcare e.V.)
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Sektion Medical Data and Systems (IMI)Charité - Universitätsmedizin Berlin
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